12 Juni 2010 ~ 0 Comments

Leben im Licht

Johannes 12,46: Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.

Johannes 3,19: Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.

Lukas 7,23: … glückselig ist, wer nicht Anstoß an mir nimmt!

In allen drei BibelZitaten ist die Rede von Jesus, dem Sohn Gottes, dem Retter und Richter.
Alle drei Zitate haben mit dem Licht zu tun – und den Folgen, wenn es fehlt und man im Dunkeln herumtappt, sich stößt und dabei Schaden nimmt.

Im LukasEvangelium wird im siebenten Kapitel von einer Begebenheit berichtet, die es in sich hat:
Jesus ist bei einem Pharisäer – einem von der führenden Schicht im alten Israel – zum Essen eingeladen. Im Orient begrüßte man einen geschätzten Gast mit einem Kuss und ließ ihm in diesem heißen Klima eine Wohltat zukommen, indem man ihm die von den staubigen Straßen beschmutzten Füße wusch. Jesus wusste sicherlich im Voraus, dass dieser Gastgeber ihn nicht aus Liebe eingeladen hatte, doch Jesus ging trotzdem hin, denn er tat, was Gott von ihm wollte.

Als die Gesellschaft zu Tische lag (wie es unter der Römischen Herrschaft üblich war), kam eine „Sünderin“ herein (vermutlich eine ehemalige Hure), ging zu Jesus, kniete dort bei seinen Füßen nieder, weinte, trocknete seine Füße mit ihren Haaren ab und salbte die Füße mit einem kostbaren Öl.
Wie er bereits bewiesen hatte, verachteter der Gastgeber Jesus auch jetzt in seinen Gedanken, indem er in Zweifel zog, dass Jesus ein Prophet sei. Er nahm Anstoß. Daraufhin bringt Jesus – völlig gelassen – ein Gleichnis über die Liebe, lässt es den Pharisäer beurteilen und lobt ihn für dessen richtige Antwort. Dann packt er aus – wieder ganz souverän – und zeigt den Gästen in seiner unvergleichlichen Weisheit den Unterschied und die Ursache zwischen der  Liebe dieser sündigen Frau und der Verachtung der SelbstGerechten.

Der verachteten Frau sagt Jesus: Gehe hin in den Frieden. Dein Vertrauen hat dich heil gemacht. Er befähigt die Frau für den Weg in ein neues Leben im Licht Gottes.
Für die übrigen jedoch gilt, „selig ist, wer  n i c h t  an mir Anstoß nimmt.“ (Luk.7,23)

Leben im Licht Gottes ist ein weites Feld.
Im Licht Gottes sind wir wachsam und sehen, wenn Finsternis sich breitmacht – wenn der natürliche Verstand das Wort Gottes mit einem fremden Sinn füllt und die Gemeinschaft im Heiligen Geist ausgetauscht wird durch Gemeinschaft in den profanen Dingen des Lebens, die ohne Wert für die Ewigkeit sind.

Mit hellen Augen sehen wir auch, wenn Menschen in der Gemeinde eigene Ziele durchsetzen wollen und nicht die Ehre Gottes suchen.

Verdunkelt wird das helle Licht des Evangeliums auch, wenn an Stelle der Offenbarungen, die der Heilige Geist über dem Wort Gottes gibt, persönliche Fantasien vor der Gemeinde entfaltet werden, die nicht mit dem Evangelium übereinstimmen.

Paulus sagt, dass der natürliche Mensch den Geist Gottes nicht verstehen kann, weil es geistlich verstanden werden muss.
So sehen wir, wie sich fromme Juden Kästchen vor die Stirn binden, in denen das Wort Gottes ist – mechanistisches Denken, das an Zauberei grenzt.
So stellen manche Christen immer wieder die Opferung Christi nach und Verzaubern Wein in Blut und Brot in Menschenfleisch und knien dann auch noch vor diesem verzauberten Objekt nieder, obwohl die Bibel sagt, dass Jesus sein Opfer ein für alle Mal gebracht und damit alles vollendet hat. Auch hat Gott das Trinken von Blut streng verboten – und wer wird rohes Menschenfleisch essen wollen? – zumal Jesus das Abendmahl als ErinnerungsMahl einsetzte und an anderer Stelle sagt, Äußerlichkeiten haben keinen Wert. Meine Worte sind Geist und sind Leben.

Auch die nachgeahmte Fußwaschung, die Jesus zeichenhaft an seinen Jüngern vornahm, bezieht sich auf die Gesinnung, die sie haben sollen und nicht auf das Theater, das mit solch einer Handlung verbunden ist. Den Partnern beim FüßeWaschen kann man auch nur auf die Haut, nicht aber ins Herz schauen.
Ist es nicht seltsam, dass nur diese theatralischen Zeichen nachgespielt werden, nicht aber – die ebenso symbolisch gemeinte – Aufforderung, sich die Hand abzuhacken oder das Auge auszureißen. Der Volksmund antwortet: „Nachtigall ick hör dir trapsen.“

Wo aber Profanes das Heilige verdrängt oder äußerliche Handlungen Jesu Geist und Leben ersetzen, da entsteht geistliche Hungersnot und geistlicher Tod.

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