12 November 2014 ~ 0 Comments

Das Wunder Israel

Die Bibel bezeugt, dass Israel eine Zukunft hat
(Röm 11). Ist uns 66 Jahre nach der Staatsgründung Israels noch bewusst, wie atemberaubend die biblische Prophetie angesichts dieser Tatsache ist?
Am 8. März 1857, über 90 Jahre vor Israels Staatsgründung, meinte C.H. Spurgeon in einer Predigt zu Jesaja 6,13: «Aber ist der Jude besiegt?
Ist er ein bezwungener Mann? Ist sein Land beschlagnahmt? Nein, er ist immer noch vom Adel der Welt – gequält, beschimpft, bespuckt, und doch steht geschrieben: ‹Dem Juden zuerst als auch dem Griechen.› Er macht eine hohe Würde über uns geltend, und er hat eine Geschichte, die noch werden soll, die größer und herrlicher sein wird als die Geschichte jeglicher Nation, die jemals existiert hat.»
Israel hat eine Zukunft, die ihm von der Kirche beziehungsweise Gemeinde nicht geraubt werden kann. Wir sehen es sogar vor unseren eigenen Augen, wie Gott Sein Volk im Land Israel sammelt. Die Landfrage in der Bibel und die Landfrage im aktuellen Zeitgeschehen machen unmissverständlich deutlich, dass Gott Sein Volk Israel wirklich nicht verworfen hat.
«Ich will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen» (Jer 29,14).
Wenn wir die Schrift genau betrachten, gibt es in der Endzeit zwei Sammlungen Israels; man könnte es auch eine zweigeteilte Sammlung nennen. Die erste Sammlung geschieht vor der Wiederkunft Jesu, die zweite Sammlung nach Seiner Wiederkunft.
Die erste Sammlung des Volkes in sein ursprüngliches Land erfolgt vor der Trübsalszeit: Der Feigenbaum bekommt saftige Zweige und beginnt, Blätter zu treiben (Mt 24,32), die Gräber werden geöffnet und die verdorrten Totengebeine werden lebendig und kehren in ihr Land zurück (Hes 37).
Die zweite und endgültige Sammlung Israels erfolgt nach der Wiederkunft Jesu und steht mit der Errettung des Überrestes des Volkes und dem Beginn des Tausendjährigen Königreiches Gottes auf Erden im Zusammenhang
(5.Mo 30,1-10; Jes 27,12-13; 49,22; Jer 16,14-15; Hes 34,11-16).
Dort werden die übriggebliebenen Nationen dann die Söhne Israels auf den Armen zurücktragen (Jes 49,22), was ja beim Exodus nach 1945 überhaupt nicht der Fall war (die Engländer steckten die Juden in Internierungslager auf Zypern, die Araber bekämpften sie, als sie ins Land kamen).
Als biblische Konsequenz brauchen wir vor der Wiederkunft Jesu nicht auf ein Anschwellen der Rückwanderung oder eine restlose Rückwanderung zu warten. Denn mit der Auferstehung des jüdischen Staates sind bereits alle Voraussetzungen für den letzten Akt auf der Bühne der Weltgeschichte geschaffen worden.
Die erste Sammlung Israels und damit die Staatsgründung 1948 ist ein Wunder Gottes vor unseren Augen. Noch einmal: Israel hat sich dieses Land nicht selbst genommen! Es ist Gottes Land, und Er hat es Israel gegeben.
ER spricht von «meinem Land», und Er hat dieses Land für niemand anderes bestimmt. Deshalb lesen wir in Joel 4,1-3:
«Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Geschick Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie ins Tal Joschafat hinabführen. Und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und mein Land haben sie geteilt und über mein Volk das Los geworfen; und einen Jungen gaben sie für eine Hure und ein Mädchen verkauften sie für Wein und tranken.»
Hier haben wir die Antwort, wohin die von der Völkergemeinschaft geforderte «Land für Frieden-Politik» führen wird: ins Gericht Gottes. Warum? Es ist SEIN Land, das Er dazu bestimmt hat, dass es am Ende niemand anders bekommt als Sein Volk Israel. Dass es den heutigen Staat Israel nach über 60 Jahren noch gibt, ist ein göttliches Wunder. R. Bennet hat dazu geschrieben:
«In 5000 Jahren erforschter Menschheitsgeschichte ist es niemals vorgekommen, dass ein Volk nach 2000 Jahren in sein angestammtes Land zurückgekehrt wäre, so wie Israel es getan hat. Niemals ist es in 5000 Jahren erforschter Geschichte vorgekommen, dass eine ‹tote Sprache› zum Alltagsidiom wiederbelebt worden wäre, wie es mit der israelischen Umgangssprache, dem Hebräischen, geschehen ist. Nie sind so wenige Menschen so oft von solcher Übermacht angegriffen worden, wie es Israel widerfahren ist. Niemals haben es so wenige Menschen fertiggebracht, binnen so weniger Tage solch mächtigen Armeen derart entscheidende Niederlagen zuzufügen, wie Israel es geschafft hat.»
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich das Hebräisch als Alltagssprache des jüdischen Volkes nach der Niederwerfung Jerusalems und der Zerstreuung der Juden durch die Römer 70 und 135 n.Chr. verlor. Es wurde nur noch in den Synagogen beim Vorlesen aus den Schriften des Alten Testamentes verwendet und war die Gelehrtensprache der Rabbiner. Sonst aber sprachen die Juden Jiddisch oder die Sprache des Landes, in dem sie lebten. Doch mit der Rückkehr des jüdischen Volkes in seine Heimat kam es auch zur Wiederbelebung des Hebräischen. Heute ist diese Sprache wieder die Hauptsprache des jüdischen Volkes in Israel. Dr. Roger Liebi schreibt dazu in Leben wir wirklich in der Endzeit?: «So etwas hat es in der Weltgeschichte noch nie gegeben! Noch nie wurde eine Sprache, die über 1000 Jahre tot war, als voll funktionsfähige Nationalsprache wieder neu belebt.»
Als der Herr Jesus gen Himmel fuhr, sagten die Engel zu den Anwesenden: «Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!» (Apg 1,11).
Als Jesus in den Himmel zurückkehrte, verließ Er ein Volk, das Hebräisch sprach. Er wird in ein Volk zurückkehren, das Hebräisch spricht. Zeigt das nicht die großartige Aktualität des biblisch-prophetischen Wortes, bis ins kleinste Detail?
Wir haben uns viel zu sehr an die Existenz des Staates Israel gewöhnt und haben kaum mehr vor Augen, welch gewaltiges Wunder da geschah, als Gott Sein Volk in Sein Land zurückführte! Er tat dies mit dem einen Ziel, dass es Ihm dort dienen sollte (vgl. Apg 7,7). Volk, Land und Dienst sind untrennbar miteinander verbunden. Auch wenn wir heute noch Israels Untreue und Schuld sehen (Ps 106), handelt der Herr dennoch mit Seinem Volk und wird es dahin führen, dass es Ihm in Seinem Land dienen wird. Und wir dürfen Augenzeugen sein, wie Er an Seinem Volk durch Gnade und Gericht immer wieder Wunder tut, um dieses Ziel zu erreichen.
Ja, «Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor ersehen hat!» (Röm 11,2).

NORBERT LIETH, JOHANNES PFLAUM
Lesen Sie mehr über das Wunder Israel
in Ersatztheologie – Ist Israels Zukunft Vergangenheit?,
von Norbert Lieth und Johannes Pflaum; erhältlich beim Verlag Mitternachtsruf. www.mitternachtsruf.ch

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