22 Juni 2011 ~ 0 Comments

Was ich nicht verstehen kann

Außer Kontrolle geratene Atomkraftwerke haben wir in Amerika, in Russland und in Japan erlebt. Trotzdem hält man an dieser Technologie fest, obwohl erkennbar ist, dass sie dem „Russischen Roulett“ ähnelt. Wer es verursacht, ist niemals in der Lage, die Schäden wiedergutzumachen. An Wahnsinn – vielleicht Größenwahn – erinnert der Umstand, dass es in Japan, welches auf einem geologischen „FeuerRing“, einer Bruchkante der Erdkruste liegt und wo Erdbeben normal sind, 55 Atomkraftwerke gibt!!!
In diesem Land gibt es Berge genug, auf die mit Wasser- und Windenergie nachts hochgelegene Speicher vollgepumpt werden können, die sich tagsüber wieder entleeren und den erhöhten Strombedarf des Tages sättigen könnten.

Technologisch hochstehende Länder des südlichen Europa sowie Israel und die Türkei haben Sonne satt – doch man verbrennt teures Öl und Gas und nutzt die Sonne nicht in dem Maße zur EnergieGewinnung (oder zur TrinkwasserGewinnung) .
Ebenfalls in diesen warmen Ländern werden die Abwässer in die Flüsse geleitet, anstatt sie zu klären oder in wüsten Gegenden versickern zu lassen, wo sie ebenfalls gereinigt würden. So lese ich, dass der Po in Norditalien im Sommer bei niedrigem Wasserstand zur stinkenden Kloake wird. Und das in Ländern, wo das Wasser noch viel kostbarer ist als im Norden.

Warum werden Schiffe, die in die Nähe von Somalia kommen, nicht bewaffnet, um so den Piraten nicht in die Hände zu fallen. Mit den jetzigen LösegeldZahlungen in Millionenhöhe für gekaperte Schiffe mästet man die Piraterie bis sie so ausgerüstet ist, dass man sich ihrer gar nicht mehr erwehren kann. Außerdem schafft man so Anreize für andere, auf diese Weise viel Geld zu machen.

Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen. (1.Timotheus 6,10)

Mit Mittelmeersüßwasser gegen Wassernot in Nahost

Seit sieben Jahren hat es in Israel und den umliegenden Ländern nicht mehr ausreichend geregnet. Diese außergewöhnliche Trockenheit hat die israelische Regierung zu einem ehrgeizigen Programm gezwungen. Bis zum Ende des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts will sie 80 Prozent des israelischen Wasserverbrauchs durch Meerwasserentsalzung abdecken.

Dass man auf diesem Weg bereits ein gutes Stück vorangekommen ist, darauf ist Avschalom Felber sichtlich stolz. Die Firma IDE Technologies Ltd., der er als Präsident und Geschäftsführer vorsteht, ist eine der größten Firmen weltweit, die sich auf die Entsalzung von Meerwasser, Schneeherstellung, Wärmespeicher, großflächige Kühl- und Erhitzungssysteme sowie die Wasserreinigung spezialisiert hat.

David Ben-Gurion, der Gründungsvater und erste Premierminister des modernen Israel, hatte ein Leben lang von einer grünen Wüste geträumt. Er ist auch der Vater des israelischen Meerwasserentsalzungsprogramms, das 1965 ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile wird es nicht mehr als Regierungsunternehmen betrieben, sondern wurde vollkommen in die freie Marktwirtschaft entlassen. Wer heute konkurrenzfähig Trinkwasser liefern will, muss sich vor allem über den Energieverbrauch Gedanken machen, weiß Felber und rühmt sich: „Wir haben die niedrigsten Energiekosten weltweit!“ In Israel betreibt IDE Technologies Ltd. ausschließlich Membran-Entsalzungsanlagen, die das Süßwasser durch Reversosmose gewinnen und dem modernsten technologischen Standard entsprechen.

Konkurrenz aus Singapur

Auf einer Grafik im Powerpoint zeigt Felber, dass entsalztes Meerwasser 1996 auf den Bahamas für 1,50 US-Dollar pro Kubikmeter hergestellt wurde: „Wir bieten hier in Hadera den Kubikmeter Frischwasser für 0,57 US-Dollar!“ Die einzig wirkliche Konkurrenz kommt heute für die israelischen Meerwasserentsalzer aus Singapur. Deshalb ist beim Gang durch das Werk vor allem im Umfeld des Zentrums für Energierückgewinnung das Fotografieren streng verboten. „Entscheidend ist der Wasserpreis für den Endverbraucher“, erklärt der Chef der Wasseraufbereitungsgesellschaft. Ein israelischer Haushalt braucht im Schnitt 15 bis 16 Kubikmeter Trinkwasser pro Monat.

In einer Rekordzeit von nur 28 Monaten wurde die Anlage in Hadera fertiggestellt und konnte im Mai 2010 in Betrieb genommen werden. Sie liegt direkt neben dem größten Kohlekraftwerk Israels, wenige Kilometer südlich der Hafenstadt Haifa am östlichen Mittelmeerstrand und liefert mindestens 127 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr. Damit ist dieses 425 Millionen US-Dollar schweren Projekt momentan weltweit die größte Meerwasserentsalzungsanlage. Die Finanzierung wurde ausschließlich durch ausländische Banken bestritten, was ein Novum in der Geschichte Israels ist. Im Jahr 2005 war bereits eine Anlage in Aschkelon in Betrieb genommen worden, die pro Jahr 118 Millionen Kubikmeter Wasser produziert. Die Anlage in Hadera ist voll automatisiert und wird von nur 40 Mitarbeitern kontrolliert und in Gang gehalten, wobei 30 in der Verwaltung tätig sind.

Dank des rechtzeitigen Baus und der technischen Findigkeit der israelischen Ingenieure machte der israelische Verbraucher so trotz der katastrophalen Dürre nicht die Erfahrung, dass kein Wasser aus dem Hahn kam – wie etwa manche Einwohner Kaliforniens, wo Wasser teilweise rationiert ist. In den vergangenen beiden Jahren hat der israelische Endverbraucher bereits mehr Wasser aus Entsalzungsanlagen genossen, als aus dem See Genezareth, der etwas mehr als 200 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, gepumpt wurde.

Arabischer Israel-Boykott hinderlich

Wird der Plan der Regierung umgesetzt, soll die Wasserentnahme aus dem tiefstgelegenen Süßwassersee der Erde ganz eingestellt werden. Bislang muss Israel aber – so legt es das Friedensabkommen mit dem östlichen Nachbarn Jordanien fest – noch 50 Millionen Kubikmeter pro Jahr an das Haschemitenkönigreich aus dem See Genezareth liefern. Darüber hinaus verhindert der arabische Boykott israelischer Produkte bislang, dass der jüdische Staat im Bereich der Wasseraufbereitung Hilfestellung leisten kann. Aber auch dafür weiß Avschalom Felber eine Lösung: „Wir sind im Gespräch mit einer Schweizer Firma, die Holländern gehört, und hoffen so, dass auch bald unsere arabischen Nachbarn in den Genuss von Wasser kommen, das durch israelisches Know-how gewonnen wurde.“

„Vor 42 Minuten plätscherte dieser Becher Wasser noch draußen am Mittelmeerstrand“, lächelt Felber und bietet ein Getränk, das sich tatsächlich als Mineralwasser schmecken lassen kann: „Wenn ich die chemische Zusammensetzung weiß, kann ich jedes Mineralwasser herstellen.“ Je nach Bedarf liefert IDE Technologies Ltd. Industriewasser, Wasser für die Landwirtschaft oder Trinkwasser. Entscheidend dafür sind die Mineralien, mit denen das Wasser nach der Reinigung angereichert werden muss, um genießbar zu werden. Die israelische Regierung schreibt eine Frischwasserqualität vor, die allen Anforderungen gleicherweise gerecht wird. Das Wasser aus den israelischen Entsalzungsanlagen wird direkt in die nationale Landeswasserleitung eingespeist.

Heute engagiert sich IDE Technologies in China, Indien, Amerika und Europa – und diese Reihenfolge entspricht wohl auch den israelischen Prioritäten und dem Engagement des jüdischen Staates auf diesem Feld. Etwa 350 thermische und 50 Membran-Entsalzungsanlagen hat die Firma weltweit installiert und betreibt diese auch. Damit produziert diese eine israelische Firma momentan mehr als zwei Millionen Kubikmeter Frischwasser täglich weltweit. Felber hofft, dass sich durch die Expertise seiner Firma letztendlich das Wasserproblem aus der Gleichung des regionalen Konfliktpotentials herauslösen lässt: „Es wäre ein Riesenfortschritt, wenn wir in puncto Wasser von unseren Nachbarn und von den Launen der Natur unabhängig werden könnten.“

Von: Johannes Gerloff (Jerusalem) aus http://www.israelnetz.de/

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