23 September 2009 ~ 0 Comments

Splitter und Balken

Seit vielen Jahren bin ich – bzw. Jesus in mir – mit meinem Perfektionismus beschäftigt. Man könnte es auch Kritiksucht nennen.

Auf meinen täglichen RoutineTouren mit dem Fahrrad meide ich zum Beispiel eine Strecke an einem Teich entlang, wo im Wasser, auf dem Rasen und auf dem Weg jede Menge Plastiktüten (vom verbotenen EntenFüttern), Flaschen und Reste von ImbissVerpackungen liegen. Sowas raubt mir das innere Gleichgewicht. Schwer zu verstehen für mich, dass es die Verursacher und die meisten anderen Passanten anscheinend nicht stört.

Nun aber habe ich im letzten Gottesdienst etwas Feines gelernt, das mir hilft. Der Mann, der am Rednerpult stand, kam aus Weißrussland, wurde zum Glück gut übersetzt und hatte mir viel zu sagen.

Die Quintessenz der Predigt nämlich war, dass  j e d e r  von uns seine Splitter und seinen Balken im Auge hat (wer die Bibel liest, wird dieses Bild kennen) – dass es dementsprechend viele Tausende von Splittern und Balken rund um uns herum und (sieh ‚mal an) auch in mir gibt !

Es ist also reinster Unsinn, sich über  d e i n e  zwei Splitter im Auge zu empören, wo es doch  ü b e r a l l  davon nur so wimmelt. Weil dieser Gedanke auch irgendwie witzig ist, hat er mich überzeugt.

Dazu kam ein Wort des Predigers, das mich tief berührt hat – dass das Herz weich wird und barmherzig angesichts der Tatsache, dass niemand seinen Balken  s e l b s t  aus dem Auge ziehen kann.  Das kann nur Gott.

Unsere Aufmerksamkeit muss also auf Gott gerichtet sein, der das Wollen und das Vollbringen schenkt. Jesus sagt Joh 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr  n i c h t s  tun.“

2.Chronik 19,1-3 zeigt eine wichtige Eigenschaft Gottes – Gott sucht das Gute im Menschen, trotz alles Bösen, das er an sich hat. Und hier folgt der Text der Bibelstelle:

„Joschafat aber, der König von Juda, kam wieder heim mit Frieden nach Jerusalem. Und es ging ihm der Seher Jehu, der Sohn Hananis, entgegen und sprach zum König Joschafat: Sollst du so dem Gottlosen helfen und die lieben, die den HERRN hassen? Darum kommt der Zorn vom HERRN über dich.    E t w a s  G u t e s  ist aber doch an dir gefunden, dass du die Bilder der Aschera aus dem Lande ausgetilgt und dein Herz darauf gerichtet hast, Gott zu suchen.“

So wollen auch wir, das Gute im Nächsten suchen – eingedenk der Weisungen Gottes in den folgenden Zitaten:

Kol 3,12: „So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld …“

Jakobus 4,6: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«.

Jakobus 4,12: „Einer nur ist der Gesetzgeber, der die Macht hat, zu retten und zu verderben; wer bist du, dass du den anderen richtest?“

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